Am Freitag, 26. Januar 2024 veranstaltete die „Hochschule der Medien“ in Stuttgart den „PUBLISHERSDAY 2024“ unter dem Motto „Smart tomorrow: Zukunft des Publishing mit generativer KI“ .
Bereits zum wiederholten Mal lud die HdM dazu ein, um über aktuelle Trends in der Branche zu reden. Vier Vorträge, sechs kleine Workshops und eine große Diskussion am Ende füllten den Tag. Professor Okke Schlüter führte im Wesentlichen durch Programm und Diskussion. Nach meinem persönlichen Eindruck waren alle größeren Verlage aus dem Raum Stuttgart vertreten – und natürlich die Satzkiste!
Juliane Reichwein (Digital Publishing bei Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG) versuchte in ihrem Vortrag die Antwort auf die Frage zu finden, ob man mit „Mit KI zur Vier-Tage-Woche“ kommt. Spoiler: Die Antwort ist „nein“. Sie gab einen detaillierten Blick in ihr Tagesgeschäft. In einem recht kleinteiligen Prozess wurde getestet und ausgemessen, ob OpenAI, ChatGPT, Microsoft Teams und andere Programme bei der täglichen Arbeit unterstützen können, um Zeit zu sparen.
Den „Einsatz von KI im Datenjournalismus“ erklärte Dr. Jan Georg Plavec (Leitender Redakteur für Datenjournalismus bei Stuttgarter Zeitung / Nachrichten). Werden komplette Artikel bereits von KI geschrieben? Die Antwort lautet: Ja. Um aus knapp formulierten Polizeimeldungen lesbare Artikel zu machen, wird die KI genutzt. Testweise nutzt Herr Plavec ChatGPT auch, um Antworten auf Leserbriefe zu schreiben. Seine eigenen Ausführungen sowie kritische Fragen aus dem Publikum lassen aber Zweifel an der Zeitersparnis entstehen, da die Ergebnisse der KI immer nochmal geprüft werden müssen. Der Hinweis, dass KI zum „Halluzinieren“ neigt, kam an dem Tag oft.
Viele Verlage berichteten in der Diskussion über firmeninterne „Taskforces“ und „Arbeitsgruppen“ zu dem Thema. Ich bin sehr gespannt, wie sich KI in den nächsten Jahren in die Prozesse einbringt. Diese Veranstaltung ist, meines Wissens nach, offen für jede und jeden. Also merke dir die Veranstaltung ggf. für nächstes Jahr im Januar vor!
Wenig überraschend stand das Thema „KI“ dieses Jahr auf der Agenda. Ich orakele mal, dass es auch im „PUBLISHERSDAY 2025“ eine Rolle spielen wird. Was ich interessant fand war, für welche „Gewerke“ die KI als unter Umständen unterstützend eingeschätzt wird. Ich bin gespannt, wie sich dies in den kommenden Jahren entwickelt.
Christoph Steffens