Wie jedes Jahr im Oktober hat Adobe im Rahmen der Messe „Adobe Max“ die neuen Versionen seiner Software veröffentlicht. So bietet die „Creative Cloud Desktop App“ seit Anfang Oktober 2023 die Version 19.0 unseres beliebten Layoutprogramms und wir schauen, was es neues gibt in „InDesign 2024“.
Zuerst natürlich ein wichtiger Hinweis: Es wird nicht empfohlen, jetzt sofort zu aktualisieren. Oder, um es genauer zu sagen: Du solltest jetzt nicht produktiv mit dieser Version arbeiten. Natürlich kannst du die Version installieren, ausprobieren und testen. Aber achte darauf, dass du die InDesign-Version, mit der du produktiv arbeitest, nicht deinstallierst! Denn erfahrungsgemäß dauert es ein bis zwei Updates, bis die Version für den täglichen produktiven Einsatz geeignet ist.
Adobe bietet auf der Website einen schönen Überblick über die neuen Funktionen und Verbesserungen. Lass uns mal einen Blick darauf werfen:
Stilpakete
Dies ist strenggenommen keine neue Funktion. Sie wird offiziell als „Beta“ ausgezeichnet. Aber, wollen wir mal nicht kleinlich sein. Worum gehts?
In einem „Stilpaket“ sind Absatzformate für „Überschrift“, „Unterüberschrift“, „Absatz“, „Aufzählung“ und zwei nummerierte Listen vordefiniert. Wählst du in der Palette „Stilpakete“ eines der vorgegebenen aus, werden die entsprechenden Schriften aus den „Adobe Fonts“ aktiviert, die Formate angewendet und die Absatzformate ins Dokument importiert und angewendet.
Es ist auch möglich, eigene Stilpakete zu erstellen.
Im Erklärungstext schreibt Adobe zu dem Feature, es „vereinfache komplexe Formatierungsaufgaben“. Eine Absatzformatstruktur mit 6 Formaten erscheint mir jetzt nicht „komplex“ – aber das ist vielleicht Ansichtssache. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass eine professionelle Gestalterin mit diesen „Stilpaketen“ arbeiten wird. Man kann erstellte „Stilpakete“ auch nicht mit Kolleginnen teilen. Das ist für mich genauso unverständlich, wie, dass die Dinger nicht „Absatzformatpakete“ heißen; denn nicht mehr als das sind sie!
Verbesserung in „Publish Online“
Du kannst nun deine veröffentlichten Dokumente mit Google-Analytics tracken. Und die Leserinnen dieser Dokumente können nach Text suchen und diesen in die Zwischenablage kopieren.
Dateinamensuffix in JPEG- und PNG-Exporten
Beim Exportieren in das JPEG- oder PNG-Format kannst du Suffixe hinzufügen, z. B. fortlaufende Zahlen, Seitenzahlen und Seitengrößen. Du kannst dieselbe Datei, die in unterschiedlichen Größen für verschiedene Plattformen oder Stakeholder gespeichert wurde, anhand der Suffixe unterscheiden und leicht filtern.
Ausblenden von Druckbögen
Möchtest du beim Präsentieren oder Exportieren eines Dokuments deine Entwurfsdruckbögen auslassen? Jetzt kannst du in InDesign Druckbögen ausblenden. Die ausgeblendeten Druckbögen sind im Präsentationsmodus von oder beim Export deines Dokuments in die Formate PNG, JPEG, PDF (Druck) oder PDF (interaktiv) nicht sichtbar.
Klicke dazu mit der rechten Maustaste auf einen Druckbogen und wähle im Kontextmenü „Druckbogen ausblenden“.
Harfbuzz
Mit Harfbuzz als Standard-Formgebungs-Engine im globalen Setzer erhältst du eine verbesserte Formgebung und korrektes rendern von Glyphen für indische und MENA-Sprachen in InDesign.
Uneindeutige Versionsnummern
Wer bei Adobe hat sich eigentlich diesen Irrsinn einfallen lassen? Die Software hat die Version „19“. Auf der Adobe Website steht „InDesign-Version Oktober 2023 (Version 19.0)“. Selber nennt sich das Programm aber „InDesign 2024“. *Kopfschütteln*
Wenn du denkst, dieser Artikel wäre der erste Teil zu den Neuerungen in InDesign, dann irrst du. Für diese 5 Features hat das InDesign-Team die letzten 12 Monate gearbeitet ⊙﹏⊙∥
Christoph Steffens