Bis Ende Oktober 2023 war die „Künstliche Intelligenz“, die Adobe u.a. in „Firefly“ zur Verfügung stellte, kostenlos. Der Grund dafür war, dass sich diese Technologie im „Beta“-Stadium befand. Der Vorteil für uns Nutzer:innen war, dass wir ohne finanzielle Einschränkungen ausprobieren konnten. Im Gegenzug bekam Adobe Feedback und konnte das Angebot verbessern. Der Nachteil für uns Anwender:innen war, dass wir die Produkte nicht kommerziell nutzen durften. Das wird sich alles ab dem 1. November 2023 ändern. Was das für dich und die Nutzung von „KI“ in Adobe-Angeboten bedeutet, erfährst du hier im Artikel.
„Generative Credits“
Adobe hat sich dagegen entschieden, die Werkzeuge der „generativen KI“ einfach in die Produkte zu integrieren. Bisher wurden neue „Features“ schlicht in die Programme integriert, bei der „generativen KI“ läuft das anders. Stattdessen erhalten die Kundinnen von Adobe „Generative Credits“, die verbraucht werden.
Dies betrifft alle Funktionen in diesem Bereich, wie z.B. „Generative Füllung“ und „Generatives Erweitern“ in Photoshop, „Text zu Bild“ in Firefly oder „Generative Neufärbung“ in Adobe Illustrator und viele mehr.
Das ist natürlich verständlich. Denn dieser Dienst läuft nicht auf deinem Rechner, sondern in den Rechenzentren von Adobe. Das heißt, Adobe muss entsprechende Kapazitäten zur Verfügung stellen. Denn wir wollen die Antworten, also die berechneten Ergebnisse, schnell zurück. Dass wir das nicht „zum Nulltarif“ bekommen, ist logisch.
Wie bekomme ich „Generative Credits“?
Du bekommst Credits von Adobe jeden Monat geschenkt. Wie viele du bekommst, hängt ab von den Adobe-Produkten, für die du bezahlst. Hast du nur ein Programm wie „Lightroom“ oder „InDesign“ abonniert, bekommst du z.B. aktuell 500 Credits. Hast du die komplette „Creative Cloud“, sind es 1000 Credits. Hast du nur eine kostenlose Adobe-ID, um z.B. „Firefly“ zu nutzen, bekommst du 25 Credits. (Diese Angaben gelten natürlich zum Zeitpunkt des Erscheinens des Artikels und werden sich in Zukunft ändern). Adobe hat die Regeln auf dieser Webseite zusammengefasst: https://helpx.adobe.com/de/firefly/using/generative-credits-faq.html
Wichtig ist es zu wissen, dass sich unverbrauchte Credits nicht in den nächsten Monat übertragen. Aber, wenn du mehrere Abos hast, addieren sich deren Credits. Hast du z.B. ein „Creative Cloud Abo“ und „Adobe Stock“ kommst du auf 1500 Credits.
Wie viele Credits verbrauche ich denn mit welcher Funktion?
Laut der oben genannten Webseite von Adobe verbrauchst du bei jeder Nutzung der „generativen KI“ einen Credit. Also egal, ob du in Photoshop das Bild vergrößern lässt oder in Firefly ein Bild erzeugst.
Was ist, wenn meine Credits verbraucht sind?
Jetzt wird es kompliziert, denn es kommt auf deinen Vertrag mit Adobe an. Ich gehe davon aus, dass die Leser:innen unseres Blogs alle ein Creative-Cloud-Abo haben. Dann lautet die Antwort: Du kannst auch nach dem Verbrauchen aller deiner Credits einfach weiter alle Funktionen der „generative KI“ nutzen – es wird nur langsamer! Und zu Beginn des nächsten Monates wird dein Konto wieder aufgefüllt. Für alle anderen Leser:innen empfehle ich die oben genannte Seite von Adobe.
Aktuell bietet Adobe noch nicht an, dass du zusätzliche Credits erwerben kannst. Dies kündigt Adobe aber an.
Wie viele Credits verbleiben mir für den laufenden Monat?
Dies sollst du ab dem 1. November in deinem Adobe-Konto sehen können.
Auf die Phase der Euphorie und des ungehemmten Ausprobierens von „generativer KI“ folgt nun die Phase der Ernüchterung. Zum einen haben wir gelernt, dass doch nicht alles mit KI machbar ist, dass es Grenzen gibt und dass Fragen und Probleme aufkommen.
Und zum anderen beginnen die Anbieter wie Adobe Geld zu verlangen. Das ist verständlich und war zu erwarten. Leider braucht Adobe 14684 Zeichen (ich hab es auf der oben genannten Webseite gezählt), um die komplexen Regeln zu erklären. Diese muss man erstmal verstehen.
Wir hoffen, dass unser Artikel dieses Verständnis für dich einfacher macht.
Christoph Steffens