Natürlich gibt es auch von Adobe eine „künstliche Intelligenz“. „Sensei“ ist auch schon in einigen Adobe-Programmen eingebaut und du hast sie sicher auch schon bewusst oder unbewusst genutzt.
Im März hat Adobe eine geschlossene Beta für ein neues Projekt gestartet: „Firefly“ .
„Beta“ bedeutet, dass es sich noch nicht um ein fertiges Produkt handelt. Wahrscheinlich wird „Firefly“ in dieser Form auch kein Produkt werden. Wahrscheinlicher ist, dass die zugrundeliegende Technologie in unterschiedlicher Form in viele Adobe-Programme einfließen wird.
„Geschlossen“ bedeutet, dass sich zwar jeder Interessierte anmelden kann, aber Adobe entscheidet, wer teilnehmen darf. Und weil drei Satzkistler zu den „Adobe Community Experts“ gehören, haben wir „Priority Access“ bekommen 🧐 und berichten dir gerne davon.
Gegenwärtig ist „Firefly“ eine Website. Während ich diese Zeilen schreibe, stehen zwei Module zur Verfügung. „Text to Image“ und „Text Effects“.
„Text to image“
Fast würde ich schreiben wollen, dass „sowas“ ein alter Hut ist. Die Begriffe „Midjourney“ , „Open AI“, oder „Dall-E“ sind ja aktuell in aller Munde und auch wir haben darüber schon im Blog berichtet.
Und so ähnlich funktioniert „Firefly“ in diesem Modus auch. In einem „Prompt“, also einer Texteingabe, wird das gewünschte Bild beschrieben und die KI bietet eine Interpretation dessen an. Hier sieht man, was sich „Firefly“ unter „The town of Stuttgart, Germany“ vorstellt.
Wie in anderen Generatoren auch, kann man „Stile“ wählen. Dazu kann man die Schaltflächen an der rechten Bildschirmseite benutzen. Dies wäre die Variante „Photo“:
Diese wäre die Variante „Graphic“ von Stuttgart im Winter:
Und hier noch eine Variante in „Watercolor“.
Hier das Ergebnis mit dem Prompt: „The town of stuttgart, germany, in the style of van gogh´s starry night“:
Allerdings bietet „Firefly“ einige Optionen, die andere KI-Bildgeneratoren (noch) nicht haben. So kann man Einfluss nehmen auf das Seitenverhältnis, das Licht und den Farbton des Bildes.
Richtig crazy wird das ganze Spiel, wenn man ins „Abstrakte“ abgleitet. Mit „Firefly“ hat man ein solches Bild mit dem Prompt „swirling colors with bubbles and droplets forming the image of a lion“ in Sekunden angefertigt.
„Text effects“
Kommen wir nun zu den „Spielereien“ mit Texteffekten. Wie sieht das aus?
Man kann zwei Texteingaben machen. Zum einen das Wort, dass gestaltet werden soll; hier das Wort „Satzkiste“. Zum anderen die Beschreibung, wie das Wort gestaltet werden soll; hier „Melting caramel“. Ist das nicht großartig?
Und hier die „Satzkiste“ aus Ostereiern.
Und aus gegebenem Anlass ein weiteres Expiriment: „octopus in light green and dark green“.
Die aktuelle Diskussion um KI und die Auswirkung auf die Gesellschaft und unser Berufsleben ist wild. Adobe bringt mit „Firefly“ einen interessanten technischen Beitrag, der vor allem deshalb für uns Publisher wichtig ist, als dass es Programme wie Photoshop, After Effects, InDesign und andere eher früher als später beeinflussen wird.
Eines scheint mir wichtig und richtig zu sein: „Nicht die KI wird dir den Job wegnehmen, sondern eine Person, die die KI bedienen kann“! Insofern sei immer mit dabei bei neuen Entwicklungen.
Christoph Steffens